Kittys Coffee Talk

Es gibt jetzt WLAN in der Mongolei

Eine Wochenend-Fernreise mit Komfort

Tief in meinem Herzen heult die Seele eines einsamen Wolfes. Gib mir was zu schreiben oder tippen (je nach Stromversorgung), einen Kaffee oder Sekt (je nach Uhrzeit) und setz mich an einen Ort, an dem vor meinen Augen etwas passiert, ohne dass ich involviert bin (Bus, Café, Ponyhof).

Das sind die Voraussetzungen für mein Glück, und letztes Wochenende war ich sehr glücklich, denn nach langer Abstinenz war ich mal wieder weg von zu Hause. Und zwar tatsächlich auf einem Ponyhof nicht einmal hundert Kilometer entfernt.

ABER: Gefühlt war ich in der Mongolei, denn ich habe in einer Jurte übernachtet.

Eine what?, fragt ihr euch.

Eine Jurte: traditionelles Zelt von mongolischen Nomaden, hier ein paar Impressionen:

 

 

Diese Jurte steht auf der weitläufigen Obstwiese eines Ponyhofes. In dem wunderbaren Wochenend-Getaway kann man trotz kribbelndem Fernreise-Feeling den Luxus des modernen Lebens genießen: Die unmittelbare Zeltnähe bietet eine Außenküche mit Toaster, eine Dusche mit fließendem warmen Wasser und einen WLAN-Verstärker, der sich wirklich ins Zeug legt.

Zusammengefasst: eine tolle kurzweilige Realitätsflucht für moderne, digitale Wochenend-Nomaden wie mich.

Den Duft der Holzstreben in meiner Nase, den Kopf auf kratzigen Schaffellen gebettet und das Geräusch von prasselndem Regen auf dem runden Dachfenster in meinem Ohr. In warmer, schummriger Atmosphäre habe ich gelesen, geschrieben und vom erfüllten Leben eines richtigen digitalen Nomaden geträumt, denn in letzter Zeit schauen wir immer öfter Dokus von Leuten, die mit ihrem Van oder Expeditionsfahrzeug um die Welt tingeln, wie zum Beispiel die äußerst sympathischen Weltenbummler Theres und Johannes, deren Abenteuer man auf diesem Blog verfolgen kann: AnotherAdventure 

Und immer öfter schleicht sich der innere mongolische Steppenwolf in mein Bewusstsein, dessen aufmerksamer Blick mich fragt: „Was hält dich eigentlich hier?“